Futter

Ziegen können einen hohen Anteil ihres Futterbedarfs mit Blättern, jungen Gehölztrieben und Rinde decken. Durch spezielle Enzyme ihres Speichels sind sie auch in der Lage, tanninhaltige Gehölzteile ohne gesundheitliche Schäden zu verdauen. Im Gegenteil, Tannine und andere sekundäre Pflanzenstoffe helfen bei der Verdauung und fördern die Gesundheit.

Landschaftspflege

Ziegen eigenen sich besonders für die Pflege verbuschter Magerrasen. Können eingesetzt werden wo Rinder, Pferde und Schafe kein ausreichend Futter finden würden.

Durch das zeitweilige auf zwei Beinen stehen können Ziegen Gehölze bis zu 1,80 Meter verbeißen (Fresshorizont).

Durch die gespaltene Oberlippe – ähnlich wie beim Schaf - kann die Ziege auch dornige Sträucher wie Schlehe, Weißdorn und Rosen beweiden (Äsen).

Die hohe Verbissleistung der Ziegen läst nur eine zeitlich begrenzte Pflege zu.

starker Verbissmittlerer Verbissgeringer Verbiss
HaselstrauchHainbucheGemeine Berberitze
SchwarzdornHänge-BirkeHeidekraut
WeißdornMoor-BirkeTraibenkirsche
BucheGemeine Liguster (giftig)Eibe (giftig)
FaulbaumGemeine FichteVogelkirsche
Gemeine EscheGemeine Kiefer-
Zitter-PappelRoter Hartriegel-
EichePflaume-
RoseBirne-
BrombeereKastanie-
HimbeereRobinie-
WeideBesenginster-
EberescheGemeiner Wacholder-
Gemeiner SchneeballAspe-
ApfelSüßkirsche-
FichteLärche-
KieferDouglasie-
Tanne--

Als fakultative Buschbeweider sollte der Anteil an Blättern und jungen Trieben von Gehölzen 60 Prozent der Gesamtfuttermenge von Ziegen nicht übersteigen. Bei einer Verbuschung zwischen 40 und 60 Prozent können Ziegen eine ausgewogenen Ernährung und eine gute Pflegeleistung erzielen. Liegt der Verbuschungsgrad unterhalb von 40 Prozent, so ist eine Mischbeweidung mit Schafen anzustreben, der Anteil an Ziegen sinkt dabei mit dem Verbuschungsgrad. Bei einem Verbuschungsgrad von 20 Prozent sollte das Verhältnis eine Ziege zu neun Schafen betragen. Bei weniger als 20 Prozent Verbuschung sind für die erhaltenden Pflege keine Ziegen mehr notwendig.